Freitag, 26. November 2004

...

ich bin mit laralias anwürfen nicht fertig (wer weiß, ob je?):

(...) zeigt Sie als feigen Menschen, der immer den Anderen, die was tun, die Schuld gibt für das, was Sie selbst aus Feigheit oder Bequemlichkeit oder diesen und jenen unerkennbaren Umständen gerade nicht tun
ach, parallalie, Sie sind schon wirklich ein bedauernswerter Mensch
(...) [die rede ist von den kommentaren und der deaktivierten kommentarfunktion]

wenn ich hier etwas schreibe, was mich angeht, dann tue ich etwas, wenn dann andere ihren senf dazugeben, dann können sie das gerne tun, aber es geht mich nichts an... darauf zu antworten, hängt von vielerlei ab: von der art des kommentars, von der mir zur verfügung stehenden zeit (ich arbeite auch, um geld zu verdienen - ich lasse die brötchen mal beiseite, sonst assoziieren sie gleich wieder ihren bösen bäcker-vater (so entstehen tabus)), von meiner jeweiligen stimmung: auf jeden fall dürfte es in meinem weblog wohl in meinem belieben liegen, darauf zu antworten oder nicht. oder dürfen sie, laralia, mir vorschriften machen, wie ich mich in meinem weblog zu verhalten habe?

all dies hatte ich nicht gewollt. aber so sehr von einer einzigen person in beschlag genommen zu werden, halte ich nicht aus. zumal in diesem kontext, der wahrlich nicht dafür angelegt wurde, im tandem zu schreiben. ich will und ich wollte das nicht! auch wollte ich nicht grundsätzlich ohne kommentare leben... sie sollten eben nicht so larifari und aus der assoziativen grabbelkiste daherkommen...

das eben ist auch so ein defekt von laralia: ihr ist es scheißegal, wo sie schreibt, hauptsache es ist eine kommentarfunktion da: auf die sie als vermeintliches recht pochen kann.

...

jemanden zurechtweisen : das heißt jemanden einzäunen : nicht in SEINE grenzen : sondern in das auschwitzgehege : des gemeinen denkens

daß dabei persönlich erlittenes unrecht : ins spiel kommt : rechtfertigt nicht : daß dann das unrecht weitergegeben wird : um weiteres unrecht zu erzeugen

wahrscheinlich erzeuge ich selber dadurch unrecht : ich versuche zu relativieren : wenigstens das

guter Mensch!

...

dumpf moralisierend, wie Sie sich präsentieren

...

Variante zu RILKE:

Ich ekel' mich so vor der Menschen Wort

...

ach, parallalie, Sie sind schon wirklich ein bedauernswerter Mensch.
was würde Ihnen Kraft geben, wenn Sie kein Mensch mehr bedauern würde?


nun, ich könnte immer noch mich selbst bedauern...

...

schwer zieht mich
erdenschwere
geknüpft in regenfäden
die sich erdschwer
fädeln in
erdenschwere
kein aufwärts
nur abwärts
ein
down down down
aber kein
down under

...

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn, und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.


Rainer Maria RILKE

...

gut aber läßt es sich ruhen : auf gepfühlen : solang' einem das kopfkissen nicht fortgezogen wird : schlafet allzumal : solange ihr lebet : werdet ihr immer wieder wach werden müssen

...

spontane floskel : es geht den bach runter : heißt doch nur : daß ich etwas in den bach geworfen habe : damit es den bach runter geht : und ich mich im "alles fließt" : spiegelnd : rechtfertigen kann : für : was? : für mein handeln und wandeln : (zeigefinger Adorno: Die abscheulichsten Clichés sind vielmehr Wortverbindungen von der Art, wie Karl Kraus sie aufgespießt hat) : verborgen dahinter "handel und wandel" : (was darf's sein? : kommse näher kommse ran : hier wern se genauso beschissen wie nebenan) : wobei auch "wandeln" : ein sehr zweideutiges verb : gehe ich spazieren oder verändere ich? : nein, also für : die art : mich zu verhalten : zu reagieren : und dann mich selbst : darob : zur ordnung zu rufen : (floskel!) : zu tadeln : mich nicht schon zu bedauern : sondern lediglich zu bemitleiden : bemitleiden? : zu : sagen wir : zu verrühren in der salzigen suppe der realität : die ich am liebsten ausspuckte : so salzig ist das : und darum geht das : was ich dem bach übergab : ebendenselben hinunter : auf nimmerwiedersehen : aber mitnichten auf nimmerwiederdenken

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Zufallsbild

schmackhaft

auch

Dieses Weblog wird vom Deutschen Literaturarchiv Marbach archiviert und der Öffentlichkeit auch andernorts zugänglich gemacht.

Blogged.com

Aktuelle Beiträge

...
an der wand der schatten der glühbirne links daneben spinnwebenreste wi e...
parallalie - 10. Feb, 21:48
Ibn Hamdîs, Diwan, XXI
Er beschreibt eine Kerze 1 Eine Lanze aus Wachs, aufrecht...
parallalie - 5. Feb, 21:30
Auf dem Damenweg
Ein Vogelflug oben im Himmel Unten im Tal am Ohr das...
parallalie - 1. Feb, 23:06
Ibn Hamdîs, Diwan, XX
Er macht eine Satire auf einen Strauß Blumen 1 So...
parallalie - 1. Feb, 19:00
Ibn Hamdîs, Diwan, XIX
1 Zu Unrecht straftest du meines Herzens Zärtekeit mit...
parallalie - 31. Jan, 21:06

Status

Online seit 7582 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 11. Feb, 14:11

Credits


Äpfelschuh'
black is black is black
che pizza!
Chemin des Dames
Cholera moribus
d-land
Giacomo Joyce
Ibn Hamdîs
ibridi
Impressum
in italiano
iste
kaefige
la torre
lyrik-lyrik
lyrisches intermezzo
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development