Mittwoch, 9. Februar 2005

...

dichter im schutzgehege : eine art geschlossene gesellschaft : les- aber nicht kommentierbar : link gefunden im scribbleblog

...

genade heischet
gestade entweicht
den geständnissen
an heilenden landen
(eine insel mit zwei bergen)

achte darauf, daß
die schere immer
genau den konturen folgt

es gibt immer ein
zuviel und ein
zuwenig

(für grenzüberschreiter:
die schere fortwerfen!)

...

„enlarge your penis“
magari!
aber wo ist die libido?

bei licht besehen
immer im dunkeln

wer aber
fände sich da zurecht?

einbein zeugt
vierbein wird
zweibein wird
dreibein wird

gebein


und weil's grad' reinkam, dies noch dazu:
Increase your SPERM VOLUME, and Orgasm Length / main benifits: / - The longest most intense Orgasms of your life / - Erections like steel / - lncreased libido/desire / - Stronger ejaculaton (watch where your aiming) / - Multiple 0rgasms / - Up to 5OO% more volume (cover her in it if you want) / - Studies show it tastes sweeter
d.h. 5 liter sperma ejakuliert über eine unübersehbare zeitdauer (ich bin eine kuh!), stahlharte erektion (krupp läßt grüßen)... vielleicht braucht man da eher ein rohr als einen penis...

...

Die Schaufensterpuppen von München

Perfektion ist schrecklich, sie kriegt keine Kinder.
Kalt wie Schneeatem sperrt sie den Schoß

Wo die Eiben wie Hydren weh’n,
der Lebensbaum und Lebensbaum

Ihre Monde lösen, Monat für Monat, umsonst.
Der Blutfluß ist der Liebe Fluß,

Das absolute Opfer.
Heißt: keine Götter mehr neben mir,

Ich und du.
So lehnen in ihrem schwef’ligen Liebreiz,

Ihrem Lächeln heut’ abend diese Puppen
in München, Leichenschauhaus zwischen Paris und Rom,

Nackt und kahl in ihren Pelzen,
Orangenlutscher an Silberstielen,

Unerträglich, ohne Geist.
Der Schnee tropft seine Stücke Dunkelheit,

Niemand unterwegs. In den Hotels
werden Hände Türen öffnen und Schuhe

Zum Putzen hinstellen, in denen
Morgen breite Zehen schreiten werden.

O die Häuslichkeit dieser Fenster,
Die Babywäsche, die grünbelaubte Konfiserie,

Die feisten Deutschen schlummern in ihrem bodenlosen Stolz.
Und die eingehängten schwarzen Telefone

Glänzen
Glänzen und Verdauen

Stimmlosigkeit. Der Schnee hat keine Stimme.


(Sylvia PLATH, The Munich Mannequins - dt. von mir)

Das Original:

Perfection is terrible, it cannot have children. / Cold as snow breath, it tamps the womb // Where the yew trees blow like hydras, / The tree of life and tree of life // Unloosing their moons, month after month, to no purpose. / The blood flood is the flood of love, // The absolute sacrifice. / It means: no more idols but me, // Me and you. / So, in their sulphur loveliness, in their smiles // These mannequins lean tonight / In Munich, morgue between Paris and Rome, // Naked and bald in their furs, / Orange lollies on silver sticks, // Intolerable, without mind. / The snow drops its pieces of darkness, // Nobody’s about. In the hotels / Hands will be opening doors and setting // Down shoes for a polish of carbon / Into which broad toes will go tomorrow. // O the domesticity of these windows, / The baby lace, the green-leaved confectionery, // The thick Germans slumbering in their bottomless Stolz. / And the black phones on hooks // Glittering / Glittering and digesting // Voicelessness. The snow has no voice.

...

wie sie sich ansahen! so sehnsuchtsvoll!
der rechtsanwalt und seine todeskanditatin!
aber es war alles zu spät der gouverneur hatte
kein gnadenreservoir in seinem herzen für
die mörderin die mörderin
ihre adern füllten sich mit tödlichen giften
nur einmal noch machte sie „gicks“
(man sah, wie der kolben einer spritze erbarmungslos
langsam deren inhalt in die kanüle drückte)
dann blieben ihre augen für immer geschlossen
(für immer? sagen wir: für die dauer der im
immer aufgehobenen sequenz)

so büßte sie gleichsam
friedlich und pax vobiscum
ihre missetaten hora ruit

und alles war gut

(und als wollte sich der film mit dem mausoleum für Ardschumand Banu Begam vergleichen, die bei der geburt ihres 14. kindes starb, zeigte er am schluß Tadsch Mahal, um zu bedeuten, wie schön doch der tod, und wie wichtig es sei, in der liebe sein fortleben zu erlangen... (ein stein sein bzw. werden : langsam begreif’ ich : daß solches zu wünschen : gar nichts abwegiges))

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