die morgenröte / L'Aurora - Salvatore Quasimodo
die morgenröte
weiß und flüchtig verdampft der nebel
in der reinen luft. der osten wird golden
licht breitet sich: die morgenröte.
der kauz, sein letzter schrei dem flieh’nden
dunkel, verliert sich im schweigen des
schattens des waldes. die liebe beginnt
ausgelassen trillern in den düften
junger in blüte stehender büsche
die vögel. stolz errichten sich auf ihrem stiel
die noch dösenden alpenveilchen
die wie wild darauf warten, daß da im
türkishimmel leuchtend der goldstern
aufgehe, ihre korallenfarbigen blüten
zu öffnen. die rosige aurora ist’s: ans werk!
L’AURORA
Bianca, fugace, la nebbia svapora
nell’aria pura. S’indora l’oriente,
s’effonde la luce: ecco l’aurora.
L’ultimo grido il gufo alla fuggente
tenebra getta e nel silente ombroso
bosco dispare. Incomincia l’amore
allegri trillano fra l’odoroso
aere dei giovani arbusti in fiore
gli uccelli. Si drizzan sullo stelo
superbi i sonnecchianti ciclamini,
aspettando impazziti che nel cielo
turchino, luminoso l’astro d’oro
sorga a schiudere i loro corallini
petali. È la rosea aurora: al lavoro!
Salvatore Quasimodo – dt. von mir
weiß und flüchtig verdampft der nebel
in der reinen luft. der osten wird golden
licht breitet sich: die morgenröte.
der kauz, sein letzter schrei dem flieh’nden
dunkel, verliert sich im schweigen des
schattens des waldes. die liebe beginnt
ausgelassen trillern in den düften
junger in blüte stehender büsche
die vögel. stolz errichten sich auf ihrem stiel
die noch dösenden alpenveilchen
die wie wild darauf warten, daß da im
türkishimmel leuchtend der goldstern
aufgehe, ihre korallenfarbigen blüten
zu öffnen. die rosige aurora ist’s: ans werk!
L’AURORA
Bianca, fugace, la nebbia svapora
nell’aria pura. S’indora l’oriente,
s’effonde la luce: ecco l’aurora.
L’ultimo grido il gufo alla fuggente
tenebra getta e nel silente ombroso
bosco dispare. Incomincia l’amore
allegri trillano fra l’odoroso
aere dei giovani arbusti in fiore
gli uccelli. Si drizzan sullo stelo
superbi i sonnecchianti ciclamini,
aspettando impazziti che nel cielo
turchino, luminoso l’astro d’oro
sorga a schiudere i loro corallini
petali. È la rosea aurora: al lavoro!
Salvatore Quasimodo – dt. von mir
parallalie - 25. Mär, 22:09
Toll!
Wie wäre es mit
junger blühend brüllender büsche
statt
junger in blüte stehender büsche?
vgl. auch meine aurorige, noch auf ländlich selbst erlebtem beruhende original-komposition: https://parallalie.twoday.net/stories/1192221/
Das 'Brüllen'
Nach dem letzten Schrei, nach dem Schweigen, nach dem Dösen, wenn das Trillern beginnt (daher mein Eindruck eines Brüllens aus den Büschen heraus im Frühling), wenn sich aufgerichtet und an's Werk; gegangen wird.
Dann ist nicht mehr Morgenstille, sondern Betriebsamkeit lärmt.
P.S. Vielleicht ist mein Eindruck jedoch nur eine Begleiterscheinung des Heuschnupfens, welcher Sinneseindrücke oft verzerrt und mich den Frühling stets mit sehr gemischten Gefühlen willkommen heißen läßt.