...

Literatur ist der Versuch, mit einem Schmerz zu sprechen.
Wilhelm GENAZINO, Der gedehnte Blick

und findet ihren (seinen) ausdruck : im daumen : der die als aschenbecher benutzte untertasse : (am morgen kippenüberbordend) : unter dem wasserhahn : zärtlich blank reibt von allen aschenresten : so steht die untertasse : dann wieder ein weilchen : makellos auf dem schreibtisch : und ein weilchen : reicht der respekt : vor der makellosigkeit : sogar dafür : eben mal nicht eine zigarette anzustecken : doch der schmerz : macht sich wieder bemerkbar : der stumme mund : braucht berührung : sei's die kaffeetasse : sei's die zigarette : von fingernägeln selbst halte ich persönlich nichts : aber möglich auch : daß die zunge selbst : sich über den mund fährt : auf der suche nach dem schmerz : nein es tut nicht weh

In den belebtesten Straßen Wiens findet man kleine billige Läden, über deren Eingang steht groß und breit das Wort ROMANE.
ebd.


und die hände selbst : suchen nach gegenständen : damit sie diesen schmerz : auf sie übertragen können : oder sie befragen : nach dem wesen dieses schmerzes : und doch vollzieht sich : das weh : im kopf : der in allem unserem tun : nach analogien sucht : denn der schmerz ist wortlos : also braucht er abbilder : und die drei vier mücken auf der gardine : sind nur ein ärgernis : aber kein schmerz : der materialisiert sich eher im sonnenstrahl : in dem sich der rauch schlingernd ergeht

In diesem Sinn erlaubt uns der Ort der Handlung stets auch etwas Unerhörtes: die momentweise Besichtigung des Unaussprechlichen.
ebd.


beliebigkeit der schmerzen : alles was du mir nennst, das fehlet mir : (Jean Paul) : namenlosigkeit : benennungsunfähigkeit : sich selbst auch fehlen : plötzlich : unvermittelt : wie gestern abend : erschöpft von musikalischen turnübungen : verschwitzt : die haare klatschnaß : als hätte ich mich aus mir herausgeschwitzt : war ich plötzlich nicht mehr da : oder ich hatte mich so intensiv : in mein spiegelbild hineinprojiziert : daß ich plötzlich leer im raum stand : lange konnte ich diesen schmerz nicht genießen : ich schlief bald ein

Den Göttern gleich ich nicht! zu tief ist es gefühlt!
Faust I, Nacht
TheSource - 31. Jul, 22:12

Da ist es wieder

- mit anderen Worten. Frau dankt herzlich.

Amrei-lyrics - 1. Aug, 10:47

Schoener lebensnaher Beitrag......
Habe ich gerne gelesen.
Amrei-lyrics

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