salustius

Donnerstag, 2. Februar 2006

Salustius, Über die Götter und die Welt – 9,3

9,3 Es ist zu glauben, daß die Götter auf diese Weise ohne allen Ratschluß und ohne alle Anstrengung für die Welt Sorge tragen; doch, gerade wie die mit Kraft versehenen Körper dasjenige tun, was sie tun, ganz einfach weil sie da sind (wie im Fall der Sonne, die beleuchtet und erwärmt, einfach deshalb, weil sie da ist), um so mehr besteht die Vorsehung der Götter ohne Anstrengung für sich selbst und lenkt dasjenige aufs beste, wofür es Sorge trägt. Auf diese Weise finden auch die Untersuchungen der Epikureer eine Lösung: das Göttliche – sagen sie – gebe sich keine Mühe, noch verursache es Mühe bei den anderen Dingen.

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Einleitendes

Samstag, 28. Januar 2006

Salustius, Über die Götter und die Welt – 9,2

9,2 Doch ist es auch möglich, die Vorsehung aufgrund ihrer Zeichen in der Natur zu erkennen. Denn die Augen wurden um des Sehens willen durchsichtig gemacht, die Nase befindet sich über dem Mund, um das zu unterscheiden, was übelriechend ist, während die Zähne in der Mitte scharf sind, um die Speisen zu zerreißen, und flach auf der Innenseite, um sie in Brei zu verwandeln; und wir sehen überall, wie jedes Ding in ähnlicher Übereinkunft mit der Vernunft steht. Es ist also unmöglich, daß einerseits die Vorsehung sich in den Einzelheiten zeigt, hingegen in den Grundprinzipien abwesend ist. So hängen auch die Orakel und die Heilungen, die in der Welt statthaben, von der guten Vorsehung der Götter ab.

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Einleitendes

Montag, 23. Januar 2006

Salustius, Über die Götter und die Welt – 9,1

9,1 Es ist möglich, die Vorsehung der Götter bereits aufgrund dessen zu erkennen, was oben gesagt wurde.
Denn: Woher käme die Ordnung der Welt, gäbe es zufällig kein ordnendes Prinzip? Oder das Vorhandensein eines jeden Dinges im Hinblick auf einen Zweck, wie die irrationale Seele, damit man empfinde, und die rationale zur Zierde der Erde.

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Einleitendes

Montag, 16. Januar 2006

Salustius, Über die Götter und die Welt – 8,5

8,5 Auch wenn sie [die Seele] sich des Körpers als eines Werkzeuges bedient, wohnt sie nicht ihm, wie auch der Handwerker nicht in seinen Erzeugnissen wohnt: Fest steht, daß viele Mechanismen sich bewegen, ohne daß jemand sie tatsächlich berührt. Wenn sie dann oftmals vom Körper zum Irrtum verleitet wird, muß man sich dessen nicht wundern: Auch die Künste erzielen keine Wirkung, wenn ihre Werkzeuge fehlerhaft sind.

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Einleitendes

Mittwoch, 11. Januar 2006

Salustius, Über die Götter und die Welt – 8,4

8,4 Ihre [der Seele] Unsterblichkeit folgt zwangsläufig aus dem Umstand, daß sie einerseits die Götter kennt (während dasjenige, was unsterblich ist, jedem Sterblichen vorenthalten bleibt), und daß sie andererseits Abscheu hegt vor den menschlichen Angelegenheiten, fast als wären sie ihr fremd, indem sie sich den Körpern als unkörperliches Wesen entgegensetzt. In der Tat, wenn die Körper jung und schön sind, wird die Seele zum Irrtum verleitet, doch wenn diese im Niedergang begriffen, bezeichnet dies ihren, der Seele, Höhepunkt.
Außerdem benutzt jede rechtschaffene Seele den Verstand, jedoch ist kein Körper in der Lage, solches zuwege zu bringen. Wie sollte es übrigens auch geschehen, daß verstandlose Wesen Verstand hervorbringen?

[Salustius 8,3] <<>> [Salustius 8,5]
Einleitendes

Samstag, 7. Januar 2006

Salustius, Über die Götter und die Welt - 8,3

8,3 Doch zunächst muß untersucht werden, was ihre gemeinsame Natur ist.
Seele ist das, wodurch sich die beseelten Wesen von den unbeseelten Dingen unterscheiden: Bewegung, Empfindung, Vorstellungskraft, Intuition.
Irrationale Seele ist also empfindsames und phantasievolles Leben; rationale Seele ist Leben, das Empfindung und Vorstellungskraft beherrscht, und sie bedient sich der Vernunft.
Außerdem folgt die irrationale Seele ihrerseits den Neigungen des Körpers: deshalb begehrt sie und erzürnt sie sich auf irrationale Weise; während die rationale Seele unter Zuhilfenahme der Vernunft den Körper verachtet, und indem sie mit der irrationalen Seele in Widerstreit gerät, erzeugt sie Tugend, wenn sie die Oberhand gewinnt, Laster hingegen, wenn sie unterliegt.

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Einleitendes

Montag, 26. Dezember 2005

...

Salustius, Über die Götter und die Welt - 8,2

8,2 Was die Seelen angeht, so sind einige von ihnen rational und unsterblich, andere irrational und sterblich. Erstere stammen von den primären Göttern, die anderen von den sekundären Göttern.

[Salustius 8,1] <<>> [Salustius 8,3]

Sonntag, 18. Dezember 2005

...

Salustius, Über die Götter und die Welt - 8,1

8,1 Der Verstand ist eine auf das Wesen folgende und eine der Seele voraufgehende Kraft. Er verwirklicht sich durch das Wesen und vollbringt seinerseits die Seele, so wie die Sonne das Sehen.

[Salustius 7,6] <<>> [Salustius 8,2]

Montag, 12. Dezember 2005

...

Salustius, Über die Götter und die Welt - 7,6

7,6 Da der Kosmos eine Sphäre (wie der Gürtel des Tierkreises bezeugt) und der niedrigste Punkt einer Sphäre deren Mittelpunkt ist (denn er befindet sich in der groessten Entfernung von allen Teilen); und da schließlich die Körper nach unten streben, folgt daraus, daß sie sich der Erde zuwenden.
All diese Dinge werden von den Göttern gemacht, vom Verstand geordnet und von der Seele bewegt. Und was die Götter betrifft, war von ihnen bereits oben die Rede.

[Salustius 7,5] <<>> [Salustius 8,1]

Mittwoch, 7. Dezember 2005

...

Salustius, Über die Götter und die Welt - 7,5

7,5 Da die Bewegungen sich ändern, ändert sich notwendigerweise auch das Wesen der Körper. So brennt der Himmelskörper nicht, noch wird er kalt, noch macht er irgendetwas, was für die vier Elemente kennzeichnend ist.

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