Dienstag, 4. November 2008

...

vielleicht schwer zu vermitteln : aber gleichzeitig das weiße album der beatles in voller lautstärke über kopfhörer zu hören : und in der dialektik der aufklärung zu lesen : mit einem griffbereiten und willkommenen bleistift : beschert mir eine freiheit : ohnegleichen!

den boden ...

den boden
berühren
die paar schritte
mit den schuhen
in der hand

Montag, 3. November 2008

kontraktion ...

kontraktion
des körpers
hände drücken
aufs gemächt

der zahnarzt
traf den nerv

nicht aber
das wär’ des
aufhebens wert

nur die den nerv
bloß legende
fahrt dorthin
die ent-
wurzelung
des eig’nen ichs

deines X
(auch mal groß
geschrieben:
aha!)

Sonntag, 2. November 2008

fort gesetztes ...

fort gesetztes
da sein
mordbrocken
hintan sich
(bitt-) stellender
slow learner

„give me a reason“

in der tat
in der tat

Samstag, 1. November 2008

altes glas ...

altes glas
klirrt
auf altes glas
grüner glocke
scherbenklang

„die nieren
scheiß alter“
der schwager


auch wenn er vergessen hat, daß ihm da an die nieren geht, was mit alter nichts zu tun hat, sondern nur mit dem wackelnden arbeitsplatz : wer dann fünfzig ist, ist zu alt, aber nur deswegen : wie auch sie, s., die müdigkeit zu gern dem alter zuschreiben möchte, nicht aber ihrer hauruck-aktivität : aber der gedanke paßt immer gut zum herbst : dem sich einregnenden : allen heiligen gerade deshalb zum trotz : „i morti“ : wie der tag so schön heißt : und warten hinter dem auto : das zum friedhof abbiegen will : wo eh’ kein parkplatz mehr frei ist

Freitag, 31. Oktober 2008

wenn ich die heizung ...

wenn ich die heizung
anstellen werde
(heute nicht
wahrscheinlich
auch nicht morgen)
werde ich das gefühl
einer nicht mehr
erträglichen kälte
gehabt haben

der das denken
nicht mehr
gewachsen war

Donnerstag, 30. Oktober 2008

die ...

die
vor dir über die straße laufende
& dadurch das treten der bremse bewirkende
was den gedanken an das auto hinter dir
in der besorgnis
das bremsen sei zu jäh gewesen
zwar aufblitzen läßt
aber durch deinen blick in den rückspiegel
die hoffnung
der andere fahrer habe es rechtzeitig bemerkt
dennoch nährt
& all dies hervorrufende
katze

Mittwoch, 29. Oktober 2008

so lange bersten ...

so lange bersten
wieder ach- und
krachend die wie
unterstellten
sterne bis die
einstimmung
mit dir zu einem
pflaster wird
das zu betreten
nichts anderes
als einen fall
HINauf zu
beschwören
be-deut-et

gefallen seiest
sagst du
wieder einmal

Dienstag, 28. Oktober 2008

heim kehrt einer ...

heim kehrt einer
läßt das
auto fiepen :
die geht in
mark und bein
die klangfrequenz

der donner
ist mir lieber :
das licht
das ihn verheißen

das grummeln
das flimmern :
auf allen schwellen
zwischen hier

und fort
von zu zu von

Montag, 27. Oktober 2008

...

es regnet

herab die nachbarin ...

herab die nachbarin
schlechter biß
hing am balkon
so kopfunter
eher weit vom nicht
handstand war’s
glitt ab an mir
denn zum ge-
schlecht war’s nicht
klammert sich
an die wäsche

die klacken
die klammern
die fallen
auf den balkon

Sonntag, 26. Oktober 2008

der schwelle ...

der schwelle
wand sein
dem auswill
den wellen
deren binnen
aus- und
ingewall-
-gewollt

abseitig
verwandert

assonanzen ...

assonanzen
des einen
die das ganze
zusammen
halten sollen
wo welt sich
löst vom ich
wie ein altes
vergilbtes
klebeband

(sein kann)
die umarmung
(kann sein)

Samstag, 25. Oktober 2008

andersverloren verlorenes ...

andersverloren verlorenes
anders ein sein verloren
anders ein woanders verloren
eines seins entbunden
und doch nur ihrtümlich
sandrauch und grün

urtumtumult

(als gelte ein :
dann eben daneben
aber dicht dabei)

Donnerstag, 23. Oktober 2008

... ...


wenn einer außer sich
findet
was ihn außer sich
bringt
...


aber als ich hier in meiner dvd-sammlung nach „dr. strangelove“ suchte, sah ich die entsprechende dvd nicht, obwohl sie mittenmang stand, und sie dabei.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

kühle träume ...

kühle träume
unterm hemd
von dicken fellen
die entweder
golden oder
davon schwimmen

die pelzigen
zungenschläge
unter die haut

gehenbleiben

Dienstag, 21. Oktober 2008

in der welt ...

in der welt
bin meine schuh
die socken

aufbrechend
auf ihnen
steh ich still

und lausche
mich fort

...

Die letzte Stunde des Tages begann ich mit den folgenden Worten: „Das griechische Wort lalein entspricht unserem Lallen. Lalle nennt der Dichter auch den Kieselstein.“ Ich stand dabei wieder am Fenster und sah draußen den Frühjahrsfluß strömen, in den der Wind bis zu den beiden Horizonten ein dichtes Muster von Längsstreifen zog, wie eine Regatta der Leere. „Ich werde ohne Liebe sein“, dachte ich. „Werde ich ohne Liebe sein? - Jedenfalls werde ich nie mehr in Sicherheit sein!“
Die Schwermut verwandelte sich jählings in etwas grundanderes: etwas noch nie so Erfahrenes, Sagenhaftes, Unerhörtes, dabei sofort Einleuchtendes, geradezu Begeisterndes - welches „Einsamkeit“ hieß; nicht als mein Schicksal, sondern als die Gegebenheit.


Peter HANDKE, Der Chinese des Schmerzes

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