wind ist geschwind
er hat ein verlangen
will um ein „minnt“
dich sträflich belangen
er weht davònn
wássidir mit golde
na du weiß’ schònn
du untugendholde
mit dem visier
„wenn ich dich erst habe“
und dem pläsier
der „ich-lieb’-dich“-gabe
Das kann nicht sein, sprach sie zu mir
lyrisches intermezzo XLI (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 24. Jan, 21:05
Ich bin Niemann. Aber Du?
Bist - Niemann - Auch Du?
Dann sind wir ja zu Zwot!
Sag Nichts! sie tratschen - weißt es ja!
Öd - dies Sein - ein Irgendmann!
Ein Frosch - in allen Gassen -
Nam’ hin, Nam’ zu - dies Juni-Sein -
Für so’n Maulaffensumpf!
I’m Nobody! Who are you?
Are you - Nobody - Too?
Then there’s a pair of us!
Don’t tell! they’d advertise - you know!
How dreary - to be - Somebody!
How public - like a Frog -
To tell one’s name - the livelong June -
To an admiring Bog!
Emily Dickinson (288)
parallalie - 23. Jan, 21:42
wachsend in ringen
wartest du nun bang
auf das verklingen
der wellen : ich sprang
dir in dein sehnen
und du in die höh’ -
suchst mich zu wähnen
dort unten im see
Das einst die Liebste sang
lyrisches intermezzo XL (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 22. Jan, 19:41
dich dreht das rädchen
das dich hat erwählt
all das andre
ist wie verzählt
du wirst zum verberger
wie der dunkle tann’
der zwar laufen
will, doch nicht kann
doch wär’s eine fichte
die wäre nicht scheu
macbeth stieret
ins einerlei
Der Jüngling ist übel dran
lyrisches intermezzo XXXIX (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 20. Jan, 19:00
du willst überleiten
zum alten trab
und schwörest der nähe
unreuig ab
ziehst, sie verträumend
den zaun drum rum
nur der altböse zahn
knabbert sich dumm
weiß es nicht besser
so wie das meer
im wellengewander
nicht hin nicht her
die rendezvous mit
dem apfelglück
unter wolkenmolken
wie eis am stück
da aber er hause
der mensch und seh’
lauter dichterfenster
raset er weh
dem kredenzt er
was alle dann seh’n
die bunten gedichte
auf wiederseh’n
Und sahst mich im Mondenlichte
lyrisches intermezzo XXXVIII (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 19. Jan, 20:39
Als >>>
„Abhandlung von den Göttern und von der Welt“ (mit gelehrten und moralischen Anmerkungen) in einer 1761 erschienenen Ausgabe auch nachzulesen!
parallalie - 19. Jan, 19:00
die eine wurzel : dankbarer
atem : eines fauligen baums
ich wachs’ mir ein übel
im leben : das zu verwandeln
auch ein erdulden fürs fleisch
Salvatore Quasimodo
Grato respiro una radice
esprime d’albero corrotto
io mi cresco un male
da vivo che a mutare
ne soffre anche la carne
parallalie - 18. Jan, 22:05
ich schaue weg: nein,
dacht’ ich mir nur
ich schau’ nicht weg: dein
sinnenpurpur
sucht ja auch augen
(der tag verblüht)
saugen, wir saugen
uns matt und müd’
unbegrenzter
dann schmiegt nachttuch
körperfenster
... lippenbuch
uns vereinet
und versenket gleich
was verneinet
wird im himmelreich
[denn] Die alte Liebe erscheinet,
Sie stieg aus dem Totenreich
lyrisches intermezzo XXXVII (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 17. Jan, 21:02
beta-herzen
im alpha-mieder
dein delta wieder
o wie so erzen
gamma-bauten
ein eta zagen
- ein unbehagen
seit wir uns trauten
... und wollen nicht sagen
[omega]
lyrisches intermezzo XXXVI (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 16. Jan, 21:49
nähe ein ent-fernt
wissen ein ver-lernt
ich lieb’ dich nicht
du liebst mich nicht
wir uns als maßstab
ein apnöen-trab
ihn liebt sie nicht
weil er’s verspricht
[und viceversa]
Seit die Liebste war entfernt
... with a little help from Trio:
lyrisches intermezzo XXXV (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 15. Jan, 20:48
ihm* sei’s schwer
er könne nicht so tun
als ob - mehr
könne er schon tun
*) dem kopf
ihm* sei’s schwer
es klopfe querfeldein
im sandmeer
sei’s ein spei’n und spei’n
*) dem herzen
ich* bin hier
hab’ mir den fuß verstaucht
hab’ fürs „ihr“
den dativ verbraucht
*) Er nennt es „Lied“
Ach, wär ich nur das Stück Papier
lyrisches intermezzo XXXIV (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 14. Jan, 20:55
ich ginge einsam
sagte: nöh
aus dem verstecke
blökt’ ich: nee
erhängt am halme
der verstand
dich auch belauert
ein: gekannt
Im Norden auf kahler Höh.
lyrisches intermezzo XXXIII (nach vorgeschriebenen endreimen)
Wie über allen Gipfeln Ruh’ ist, teilt sich Goethe, teilt er uns in so groß empfundener Nähe mit, daß die Stille sich als eine Ahnung hören läßt. Wenn aber ein Fichtenbaum im Norden auf kahler Höh’ steht und von einer Palme träumt, so ist das eine besondere Artigkeit der Natur, die der Sehnsucht Heines allegorisch entgegenkommt. Wer je eine so kunstvolle Attrappe im Schaufenster eines Konditors oder eines Feuilletonisten gesehen hat, mag in Stimmung geraten, wenn er selbst ein Dichter ist. Aber ist ihr Erzeuger darum einer? - Kraus: Heine und die Folgen
parallalie - 13. Jan, 20:16
und du, gehab’
dich wohl! es liegen
beieinand’ A B’
und wollen lügen
ein C enthüllt
das ewig gleiche
das D ist mild
und denkt ans weiche
dann kommt der schuft
der ach-erbarme-
dich-dieser-gruft
daß dich umarme
ein E aus nichts
ein F wie lügen
des G-geschicks
H lehrt dich fliegen
Wir beide bleiben in der Gruft
lyrisches intermezzo XXXII (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 12. Jan, 21:07
da war ihm wohl flau
bei all dem -au
-au
-au
diesem jubel-überbau
weil er sich verstiegen
in grüften zu liegen
Und mich an ein totes Liebchen schmiegen.
[p.s.
und käm’ ein -agen
aber es kommt nicht
es wär’ bei der hand, ein:
ich kann’s nicht ertragen]
lyrisches intermezzo XXXI (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 11. Jan, 20:39
parallalie - 10. Jan, 22:52
es stürzen immer alle himmel ein
wir haben nichts als stammelein’n
was sollen wir mit „händchen klein“?
hänschen klein ist lange fort
und nur das „blümelein“ verdorrt
Die blühen und blühen noch immerfort... ?
lyrisches intermezzo XXX (nach vorgeschriebenen endreimen)
parallalie - 10. Jan, 22:08