Donnerstag, 14. Juli 2011

wie wiedergegeben ...

wie wiedergegeben
der wiedergegebene
wie wiedergesehen
das wiederholen
des wiederholten
als wiederkehr

dessen
den ich dazu tu’

als erkennt’ ich
ihn mich wieder

Mittwoch, 6. Juli 2011

meine 7 ...

meine 7
sieht aus
wie ein g
ein strich
darüber
nach rechts
und das g
nun links
nach unten
drohend
überfällt
die 8
davor

bestreit’, seele
uns nicht den tag
dem wir uns
in dich
entziehen

wieder mal >>> Erfahrungsseelenkunde, nur daß die bielefelder im zweiten stück des ersten bandes ein paar seiten ausgelassen haben, nämlich die von 66 bis 87, so daß sich Markus Herz’ krankheitserfahrung dort nicht auslesen läßt, ich fand dann aber das fehlende stück bei google books.

Freitag, 1. Juli 2011

wir belagern ...

wir belagern
uns gleich den
jahren die
unsere augen
brauen
die zur blume
werden und
am tresen
angezapft
die lippen
umsäumen

zunge!

Mittwoch, 29. Juni 2011

ein zweig ...

ein zweig
vom weißwolf
voller blüten
deren geruch
und dessen namen
wir uns erfanden

Montag, 27. Juni 2011

Marcello Sambati: asche, asche der träume / Cenere, cenere dei sogni ...

asche, asche der träume
die asche der träume
der träume, die schön sind und rein.


haut, nur haut, nichts ist geblieben.
gewähr’ die bitte noch: mach mir kein licht,
kein wasser stillt mir den durst mehr.
herzliebe schwester, der schmerz kehrt wieder
und wieder wie wind in den falten
die zunge regt sich von nadeln durchstochen.

im feuer einer abwesenheit verlief ich mich
nacht-, die nichtsweis’, hier verlief ich mich.
ein junge in seinem urzustand
lief dahin im staub
aus liebe zu dir „die ganze zeit“.
sehnen war nie das ende des sehnens.


Cenere, cenere dei sogni
la cenere dei sogni
dei sogni belli e puri.


Pelle, solo pelle, non è rimasto niente.
Ancora una supplica: non m’illuminare,
non c’è più acqua per la mia sete.
Dolcissima sorella, il dolore sempre si ripete
come un vento scorre tra le rughe
la lingua si muove trafitta dal suo ago.

Nel fuoco di un’assenza mi sono smarrito,
notturno di niente, qui mi sono smarrito.
Un ragazzo nel suo stato nativo
correva nella polvere
per tutto il tempo per amor tuo.
Desiderare non consumava il desiderio.

Marcello Sambati: Tenebre. Roma 2010

Donnerstag, 23. Juni 2011

das schwätzen im kopf ...

das schwätzen im kopf
die straße hinauf
die perlende stirn

das atmen verquickt
mit dem flügelschlag
auffliegender tauben

entgegenkommende
ihre farben, ihr gang
nicht aber die gesichter

deutlich noch das
kopfsteinpflaster
kurzsichtig besehen

aber das weite naht
und das
„dich kenn’ ich nicht“

als pflaster für die
für die wunde
„nun schon das fünfte mal“

warten ...

warten

die puppe
der zeit

:

spielen

Montag, 30. Mai 2011

Sunt geminae Somni portae ...

Sunt geminae Somni portae, quarum altera fertur
Cornea, qua veris facilis datur exitus umbris:
Altera candenti perfecta nitens elephanto,
Sed falsa ad caelum mittunt insomnia manes.
His ubi tum natum Anchises unaque Sibyllam
Prosequitur dictis portaque emittit eburna:
Ille viam secat ad navis sociosque revisit.
Tum se ad Caeitae recto fert litore portum.
Anchora de prora iacitur; stant litore puppes.


Aeneis VI, 893-901

Zwiefach sind die Pforten des Schlafs: die hörnerne nennt man
Eine, wodurch leichtschwebend die wahren Erscheinungen ausgehn;
Weiß die andere und hell aus Elfenbeine geglättet,
Doch ihr entsenden zur Luft falschgaukelnde Träume die Manen.
Als hierher Anchises den Sohn und zugleich die Sibylla
Redend geführt und entsandt aus der elfenbeinernen Pforte,
Wandelte jener den Weg zur Flott’ und fand die Genossen.
Drauf zum Port der Cajeta enteilet’ er grade den Querweg.
Vorne ruht am Anker der Kiel und hinten am Strandseil.


Johann Heinrich Voß

Due sono le porte del Sonno, e di queste si dice
Cornea la prima; facile qui all’ombre vere l’uscita.
Splende l’altra, che è tutta d’avorio bianchissimo;
e di qui falsi sogni mandano i mani su al cielo.
A questa Anchise il figlio guidò e con lui la Sibilla,
sempre parlando, e uscire li fece per la porta d’avorio.
Taglia quello la via per raggiungere le navi, e i compagni rivede;
poi la spiaggia diritta costeggia fino a Gaeta.
L’ancora cala la prora: stan sulla spiaggia le poppe.


Rosa Calzecchi Onesti

The Nellie, a cruising yawl, swung to her anchor without a flutter of the sails, and was at rest.

Joseph Conrad, Heart of Darkness.

Sonntag, 29. Mai 2011

in der mitte ...

in der mitte
das fenster

der wand

sich verraten
im vorwand

inmitten
des fensters

hier zu sein

aller positionen
entsetzt

argumentfreie
agoraphilie

ins viellieb
sich verlippend

happy hour
des verschwindens

Montag, 23. Mai 2011

im wohnen ...

im wohnen
dereinst

(tauben
nicht unbedingt)

nummern
indes

number
than this

sich gewünscht
zu haben meint

nämlich
ein nein

niner
than nein

nämlich:
er, der ...

Mittwoch, 11. Mai 2011

der wind ...

der wind
ihr schacherndes
überhaupt

in der gasse
das entgegen-
kommen

nebenabreden
mit den
mauern

mal links
mal rechts

Mittwoch, 27. April 2011

Marcello Sambati: nacht-, die nichtsweis’ ...

nacht-, die nichtsweis’
der schmerz sich immer gleich
gold der fleischfliegen, ihr sauerstoff
nie drang liebe so tief in den liebenden
sein? bin gewesen, lieben? habe geliebt
feil auf dem markt meine flügel dann

Notturno di niente,
il dolore sempre si ripete
ossigeno e oro per le mosche carnarie.
Mai in amante amore penetrò più a fondo.
Per essere sono stato, per amare ho amato,
le mie ali le troverai al mercato.

Marcello Sambati: Tenebre. Roma 2010

Montag, 25. April 2011

er weiß ...

er weiß
wer er ist
er sitzt
und schreibt
den satz
als käme
satz
von
„setzen!“

Mittwoch, 13. April 2011

da ...

da
da vorn
orion
sein gürtel

schreist du
den andern zu
und läufst
fast davon

sie alle
beim umschau’n
um’s auto
geschart

ach so

Montag, 11. April 2011

blätter treiben ...

blätter treiben
die eichen
an der straße
im vorbei

der wald
das gegenüber
unbehaust
sein dickicht
sein dort

im unbetret’nen

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